Vom niederösterreichischen Gloggnitz würde man sich Vieles erwarten: eine malerische Herbstlandschaft, einen ruhigen Zufluchtsort vorm Großstadttrubel oder ein bezauberndes Schloss – aber jedenfalls keine wildgewordene Affenhorde. Genau das haben wir, 22 WiWö auf Herbstlager, jedoch in Gloggnitz vorgefunden.
Kaum aus dem Zug ausgestiegen erreichten uns auch schon rätselhafte Botschaften. Diese waren mit Bananen versehen und lotsten uns vorbei an frisch geweckten Faschingsnarren und „kleinen englischen Geldstücken“, die hierzulande auch Supermärkte sein können, zum Pfadfinderheim Gloggnitz.
Kurz nach unserer Ankunft dort erschloss sich uns auch, woher diese Botschaften stammten. Plötzlich fanden wir uns im uns wohlbekannten Dschungel wieder – jedoch als Teil der Affenherde Bandar-log. Aufgrund deren unannehmbaren Verhaltens hatten Akela und Balu beschlossen, die gesamte Affenbande, uns inbegriffen, aus dem Dschungel zu verstoßen. Nach einigem Bitten und Betteln ließ Balu sich jedoch erweichen, uns noch eine Chance zu geben. Falls wir beweisen könnten, dass wir die essentiellen Fähigkeiten des Dschungels, wie etwa Hilfsbereitschaft, Selbstbeherrschung, Geheimwissen, Toleranz oder Geschicklichkeit, beherrschen, würde er seine Entscheidung noch einmal überdenken.
Angespornt von der Perspektive, im Dschungel verbleiben zu können, machten wir uns daran, diese Fähigkeiten zu erlernen und unter Beweis zu stellen. In diesem Sinne stellten wir uns kniffligen Fragen, bedienten uns unserer Geschicklichkeit und schufen bananige Kunstwerke.
Nachdem wir bereits sensationelle fünf Fähigkeiten gesammelt hatten, stellten wir uns der wohl kniffligsten Aufgabe des Lagers. Es galt, sich so leise wie möglich an Shir Khan anzuschleichen und sein Diebesgut sicherzustellen. Auch wenn einige Bandar-logs noch deutlich an ihrer für das Beschleichen nötigen Besonnenheit arbeiten müssen, um die Geräuschkulisse reduzieren, bewältigten wir unsere Aufgabe schlussendlich.
Beim nächsten Spiel kamen hingegen auch alle Energiegeladenen voll auf ihre Kosten. Ihr dachtet Tic-Tac-Toe sei ein fades Spiel? Nicht im Dschungel!
Wir rundeten den gelungenen Abend mit einer kalten aber besinnlichen Verleihung im Schlosspark Gloggnitz ab, bei welcher wir Camio und Anyx in der Wolfsmeute begrüßen und Farin den ersten Stern verleihen durften.
Am nächsten Morgen wurde nicht nur fleißig gepackt und geputzt, sondern auch unsere Teamfähigkeit auf die Probe gestellt. So entstanden menschliche Knoten, die es zu lösen galt, und menschlichen Schlangen, die um die Wette liefen.
Gewappnet mit allerhand nützlichen Dschungel-Fähigkeiten, traten wir mit den anderen Bandar-logs erneut vor Akela und Balu, um unsere Wiederaufnahme in den Dschungel zu erbitten. Einfach machten sie es uns jedoch nicht gerade. Als Beweis, dass wir besagte Fähigkeiten tatsächlich erworben hatten, mussten wir diese nun auch noch auf schauspielerisch-unterhaltsame Weise darstellen – zur Erheiterung aller. Glücklicherweise vergnügten sich auch Balu und der kritische Akela so sehr, dass wir sie von unserer Tauglichkeit überzeugen konnten und die nun viel zivilisierteren Bandar-logs im Dschungel verbleiben durften.
Ausgepowert aber zufrieden machten wir uns auf den Heimweg, mit zahlreichen unvergesslichen Erinnerungen an dieses Herbstlager 2023 im Gepäck – denn nicht nur für zahlreiche Kinder war es das erste WiWö-Lager, sondern auch das erste als vollwertige WiWö-LeiterInnen für Paula, Jojo, Katze und Chris!