Dem Regenbogenfisch auf der Spur

Von 27. Bis 29.5. machten 22 Wichtel und Wölflinge Langenlois unsicher, bekamen dort fischigen Besuch und entdeckten erstaunliche Funde.

Kaum ausgepackt tauchte nämlich ein mysteriöser, weil sehr vergesslicher, Fisch auf. Eigentlich hätten wir an dieser Stelle schon ahnen können, dass es sich nur um einen ganz besonderen Fisch handeln kann, dennoch brauchten wir und unser Gast ein paar Hinweise, um dessen Identität klären zu können. Denn natürlich stand uns keine andere gegenüber als Dorie, der notorisch schusselige Paletten-Doktorfisch! Noch dazu hatte Dorie einen seltsamen Fund mitgebracht (selbstverständlich, ohne sich an Details zu dessen Ursprung erinnern zu können…): eine seltsam glitzernde, farbige Fischschuppe. Wir erklärten uns bereit, Dorie am nächsten Tag bei der Suche nach dem Besitzer der Schuppe tatkräftig zu unterstützen – so eine bezaubernde Schuppe muss doch schließlich schmerzlich vermisst werden!

Natürlich mussten wir Dories Gedächtnis am nächsten Tag etwas auf die Sprünge helfen. Danach galt es, eine zerfetzte Nachricht, die Walter der Weiße Hai an Harald den Hammerhai geschickt hatte, zusammenzusetzen und zu enträtseln. Diese führte uns zu einigen weiteren bunt-glitzernden Schuppen und mit vereinten Kräften stellten wir sogar noch zusätzliche Schuppen her. Damit waren wir eindeutig bereit, dem Besitzer der verlorenen Schuppen ein Wiedersehen zu bescheren. Doch wie sollten wir diesen nur ausfindig machen?

Nach dem Mittagessen ereilte uns eine nahezu unverständliche Sprachnachricht von Dorie. Auf Walisch quasselte sie etwas von einer Wiese und einem Memoryspiel. Den scharfsinnigen WiWö gelang es, das Walische ins Deutsche zu übersetzen und so trafen wir Dorie auf besagter Wiese, um unsere nächste Herausforderung anzutreten. Nur durch gutes Teamwork konnten wir als teilblinde Seeschlangen die passenden Fische zuordnen und auf deren Rückseite einen abstrakten Lageplan erahnen. Dieser führte uns zu einer eigenartig aussehenden Seeanemone, in der wir einen in Musik vertieften Fisch erspähten. Konnte dies der Besitzer der bunten Schuppen sein?

Ganz vorsichtig näherten wir uns, denn wir wollten den Anemonenbewohner keinesfalls aufschrecken. Nach einigen Übungsversuchen ermöglichten ihre Anschleichfertigkeiten es den WiWö, sich dem unbekannten Fisch zu nähern. Zu unserer Überraschung stellte er sich als Nemo, Dories verschollen geglaubter Freund, vor. Nach einer kurzen Erklärung an Dorie, dass er ja gar nicht verschollen sei, da Dorie und er erst unlängst die erste bunte Schuppe gemeinsam gefunden hätten (da kam diese also her!) und sie ihn daher nicht hätte suchen müssen, bot Nemo uns weitere Schuppen an, wenn wir in ein paar Duellen gegen ihn antreten würden.

Wir konnten den musikaffinen Clownfisch mit unseren Dance-Moves beeindrucken und nicht nur die Schuppen sondern auch seine Freundschaft für uns gewinnen. Kaum hatten wir uns von Nemo verabschiedet, wurde jedoch auch schon der nächste Meeresbewohner vom nordatlantischen Strom angespült: die hochbetagte Schildkröte Crush. Der Besitzer der bunten Schuppen musste quasi nackt unterwegs sein, denn auch Crush war eine Schuppe zugeflogen. Um sie zu erhalten, sollten wir ihm helfen, auch die anderen Meeresbewohner über die Wichtigkeit gesunder und klimaschonender Ernährung aufzuklären, damit auch sie wie Crush 200 Jahre alt werden könnten, was wir bereitwilligen taten. Dabei entstanden neben einer anschaulichen Ernährungspyramide, Saisonalitätskalendern und Rezeptideen auch Bananen mit Nussfülle für das darauffolgende Lagerfeuer sowie entzückende Gemüsetierchen für das Frühstück.

Am Lagerfeuer ließen wir den zweiten und damit letzten Abend des Lagers ausklingen und handelten uns hartnäckige Ohrwürmer für die nächsten Wochen ein.

Am letzten Tag wurde nicht nur fleißig gepackt und zusammengeräumt, sondern wir waren natürlich auch erpicht darauf, gemeinsam mit Dorie unsere Mission zu vollenden. Doch da hatten wir die Rechnung ohne Walter den Weißen Hai (der eigentlich schwarz ist, aber darüber redet er nicht gerne) gemacht, der sich uns auf den letzten Metern in den Weg stellte. Um unsere Schuppen zu behalten, mussten die WiWö ihn überlisten, was ihnen auch gelang und nicht ohne Belohnung blieb. Kaum waren die Schuppen in Sicherheit, vernahmen wir laute Musik aus der Tiefsee. Was konnte das nur sein? Langsam näherten wir uns und erkannten zunächst ein sehr bekanntes Schuppenkleid: Unser Freund Nemo hatte in seiner Tiefseedisco ein paar gute Scheiben aufgelegt. Was uns jedoch umso mehr erstaunte, war ein schluchzendes Etwas, das wir in einer Ecke der Disco antrafen: einen quasi schuppenlosen Regenbogenfisch! Verzweifelt über den Verlust seiner Schuppen hatte er sich bei Nemo aufzuheitern versucht, was allerdings erst gelang, als wir ihm stolz seine Schuppen retournierten. Voller Dankbarkeit feierte der Regenbogenfisch ausgelassen mit uns zu Nemos Playlist, während Dorie munter ihre neuesten Getränkekreationen ausschenkte. Was da drinnen war, wusste sie selber nicht mehr so genau…

Nach der Party und einem aufregenden Wochenende traten wir mit vielen unvergesslichen Erinnerungen die Heimreise an. Neben diesen Erlebnissen bleiben auch einige persönliche Errungenschaften und vor allem neue Mitglieder in unserer Wolfsmeute: wir gratulieren Shaw, Ferula, Karela und Florex herzlich zum WiWö-Versprechen sowie Karibu, Sunera und Musang zum ersten bzw. zweiten Stern!

Spätestens jetzt sind wir bestens auf unser Sommerlager eingestimmt und können das nächste Abenteuer schon kaum erwarten – sei es im Wasser oder zu Land.