Am 26. und 27.3. machten sich 16 mutige WiWö und 5 Leiter*innen auf zum ersten Wochenendlager seit langem – unserem Frühjahrslager 2022 in Maria Enzersdorf nahe der eindrucksvollen Burg Liechtenstein.
Bald wurde klar, dass es sich nicht um einen gewöhnlichen oder gar faden Wochenendausflug handeln würde, sprangen uns doch schon beim Beziehen der Schlafräume die unzähligen auffälligen Plakate ins Auge. Da wurden doch tatsächlich Probefahrten mit dem Prototyp einer Zeitmaschine beworben!
Sobald die anfängliche Skepsis überwunden war, konnten Rakscha und Musang sich dazu durchringen, die Werbetreibenden per Telefon zu kontaktieren, um auf das Angebot zurückzukommen. Prompt war ein Termin mit einer Vertreterin der Firma für den späteren Nachmittag organisiert und wir waren uns auch sogleich über das Ziel der Reise einig: Wir wollten schon immer einmal echte Dinosaurier sehen! Noch dazu würden wir als erste Menschen, denen dies gelänge, in die Geschichte eingehen.
Von der Mittagsjause gestärkt, wurde die Wartezeit bis zur Ankunft der Reiseleiterin leichterhand mit Erprobungen, die sich später bezahlt machen sollten, überbrückt. Die deren Eintreffen schon ungeduldigst erwartet wurde stellte sich als Jane vor und als zeitweise etwas planlos heraus. Nichtdestotrotz kam sie unserem paläontologischen Wunsch ohne zu zögern nach und wir stiegen in ihre bunte Zeitmaschine ein.
Leider waren die Ankündigen über die experimentelle Natur der aktuellen Testphase alles andere als untertrieben gewesen und so geschah es, dass es uns überall hin verschlug, nur nicht zu den Dinos. Zunächst kam die Maschine im Alten Ägypten zum Stillstand, in dem uns eine seltsam lebendige Mumie herausforderte, die Rätsel ihrer Pyramide zu lösen, um unser gestohlenes Zeitmaschinen-Eingabegerät zurückzuerobern. Die WiWö meisterten diese Aufgabe mit Bravour und konnten die Mumie so in die Flucht schlagen.
Nach diesem Rückschlag beschlossen wir, die Zeitmaschine eine Nacht ruhen zu lassen und unser Glück am nächsten Tag erneut zu versuchen. Die Zeit bis zum köstlichen Abendessen wurde, wer hätte das gedacht, mit Spielen überbrückt und danach wartete auch schon das nächste Abenteuer: endlich wieder Lagerfeuer! Die wundersame Jukebox suchte das ein oder andere Musik-Schmankerl für das gemeinsame Singen aus und so neigte sich der Abend vor der Kulisse der knisternden, duftenden Flammen dem Ende zu.
Aber nicht so schnell, da war doch noch was! Einige WiWö hatten sich am Nachmittag so engagiert gezeigt, dass die Verleihung einiger Halstücher und Sterne dringender war als ein allzu zeitiges Zubettgehen. Wie die Schlossgeister zelebrierten wir dieses besondere und feierliche Ritual also vor majestätischer Kulisse, bevor wir schlussendlich doch müde ins Bett fielen.
Wir gratulieren Sunera, Baldi und Samina zum Versprechen sowie Terap und Matari zum Ersten Stern!
Am nächsten Tag konnte die WiWö nach dem Frühstück kaum noch etwas halten – jetzt muss es aber endlich zu den Dinos gehen! Wie abgesprochen konnten wir Janes Dienste auch am Sonntag wieder in Anspruch nehmen und starteten neuerlich einen Versuch. Leider schlug auch dieser fehl – wenn wir unserem eigentlichen Ziel auch schon näher kamen. Beim Aussteigen wurden wir nämlich von einem aufgebrachten Steinzeitmenschen begrüßt , der uns flink ein essentielles Teil der Zeitmaschine entwendete und uns so am Weiter- oder Zurückreisen hinderte. Seine Bedingung der Rückgabe war dank professioneller Übersetzung der urtümlichen Ausdrucksform glasklar: Die Kinder sollten ihn in allen Disziplinen der „Steinzeitolympiade“ – Boccia, Weichsteinweitwurf, Steinweitsprung, Steinrollen, Steinsprint – schlagen, um das Teil zurückzugewinnen. Auf diese Nachricht hin wurde sogleich fleißig trainiert und die herausragendsten Athlet*innen aller Disziplinen wurden sorgsam ausgewählt, um uns in diesen wichtigen Duellen zu vertreten. Trotz Heimvorteil seinerseits, unterlag der Steinzeitmensch den tollkühnen WiWö klar auf diesem steinigen Weg zum Erfolg.
Berauscht vom Sieg, wagten wir einen letzten Anlauf für unsere Dino-Safari, denn aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei. Zu unserer großen Verwunderung, trafen wir an unserer letzten Destination tatsächlich auf Dinosaurier, wenn auch unter ganz anderen Umständen als erwartet. Prof. Rex empfing uns im Jahr 3022 und wir fanden ihn nicht alleine vor: Sein Spezialgebiet ist (wird sein?) die Herstellung saurierähnlicher Roboter, die ihm bei so ziemlich jeder Alltagsaufgabe zur Hand gehen und sich sogar reiten lassen. Ganz entzückt von diesem Glückstreffer posierten wir fleißig für Fotos mit den Dinos und durften sogar ihre Abdrücke in Gips verewigen und als Andenken mitnehmen, selbst als unumgänglicherweise der Abschied kam.
Nach einer Runde Nudeln mit Tomatensoße gab es als Digestif noch einige Runden des langersehnten und sehr begehrten „Ketchup Flag“ (wer nicht weiß, was das ist, fragt am besten das WiWö seines Vertrauens), bevor wir schweren Herzens aber ausgepowert die Heimreise antraten.
Voller unvergesslicher Erinnerungen und mit ein paar Dinofossilien im Regal blicken wir auf ein gelungenes Frühjahrslager zurück und können das nächste Abenteuer kaum erwarten!