Camelots: Eine Weihnachtsgeschichte

Wenn aus einer recht spontanen Idee ein Lager nur wenige Tage vor Weihnachten entsteht, müssen wohl RaRo dahinterstecken. Wir wollten einfach mehr basteln. Mehr kuscheln. Mehr Weihnachten.

So verschlug es rekordverdächtige 26 RaRo, 2 RaRo-Leiter, ein fünfköpfiges Gourmet-Kochteam und einen Nachwuchs-Pfadfinder am 21.12. nach Gloggnitz in Niederösterreich, woraufhin sofort merkbar Leben ins Heim einkehrte.

Noch vor dem Mittagessen wurden die diversen Kreativstationen eröffnet: Während in einer Ecke genäht und geknobelt wurde, mischten andere Seifen und Badepralinen oder bemalten Weihnachtsschmuck. In der Weihnachtsbäckerei wurde neben Mürbteigkeksen auch das Ausgangsmaterial für die geplanten Lebkuchenhäuser vorbereitet.

Wie groß das Verhältnis von tatsächlich gebackenen Keksen und angerührtem Teig war, bleibt Rottengeheimnis.

Obwohl uns nach diesen Schilderungen des Programms wohl niemand abkauft, dass tatsächlich nur ein, und nicht zwanzig Fünfjährige am Lager teilnahmen, wurde es nach dem nachmittäglichen Fruitcorner inklusive selbstgebackenem Striezel etwas tiefgründiger: Um uns auch über Jahrgangsgrenzen hinweg besser kennenzulernen, sollte jeder und jede ein anderes Rottenmitglied in einem kurzen Aufsatz oder Steckbrief beschreiben, ohne dessen Identität vorzeitig zu enthüllen, denn es galt nun, die beschriebene Person zu erraten. Wir lernten, dass manche Texte mehr über den Autor als den Beschriebenen verraten können, Basti künstlerisch begabt ist, Emma eigentlich keine Tiere mag – außer den Quasi-Rottenhund Mona natürlich –, Paul oft keine Schuhe anhat und Andrea selbst nicht wusste, dass sie gut backen kann.

Da es uns drinnen viel zu gemütlich wurde, um ein Nachtgeländespiel im Regen zu veranstalten, schritten wir nach einer kurzen Pause bereits zur lang ersehnten Geschenkvergabe des Engerl-Bengerl Spiels, die einige Überraschungen bereithielt. Zu den spektakulärsten Geschenken zählten ein fast lebensgroßes Plüsch-Einhorn, Kaltwachsstreifen, Socken für den schuhlosen Paul sowie ein Feenzauberstab für Prinzessin Jojo. Zweifelsohne passten aber alle Gaben ziemlich gut zu den beschenkten Bengerln.

Nach einer kleinen Burgerparty mit Punsch war der Abend jedoch immer noch nicht geschlagen: Wir wagten uns doch kurz in den Schlosspark, wo wir zwar beinahe 2 RaRo an den dunklen Wald verloren hätten, dann aber doch 8 Versprechenserneuerungen feiern durften.

Wer bis jetzt immer noch nicht in Weihnachtstimmung war, der konnte beim gemeinsamen Indoor-„Adventkranzlagerfeuer“ rund um ein selbstgebasteltes Kunstwerk bei stimmungsvollen Weihnachtssongs therapiert werden.

Nach einem kaiserlichen Frühstück am Sonntag wurden die letzten essbaren und nicht-essbaren Kunstwerke vom Vortag fertiggestellt, wie etwa Duftkerzen und Lebkuchenhäuser. Da RaRo ja irgendwie doch ein bisschen Zeitdruck zum Funktionieren brauchen, wurde mit Hochdruck aufgeräumt, sodass tatsächlich noch der Wunschzug erreicht werden konnte und alle rechtzeitig bis zum 24. zu Hause waren – oder eben doch wieder im Heim, weil wir uns so lieb haben.