RaRo Sola 2006 – Baltikum

Wer genau wissen will was wir so im Baltikum erlebt haben, ist hier genau richtig.


Sonntag, 16.07.06

Nach zwei turbulenten Flügen (Stefan musste sein Taschenmesser abgeben) haben wir am Rigaer Flughafen unser Auto in Empfang genommen. Der Opel, den wir eigentlich bekommen hätten sollen wurde „leider“ kaputt gefahren und darum haben wir einen Mercedes Vito bekommen (mit Ski-Box) – ein sehr leiwandes Auto.
CIMG0080Um 14:49 Uhr sind wir (nach einem Countdown) Richtung Rigae losgedüst. Es warad wengam Essen kaufen – Evi hat vor dem losfahren beim Info- Stand gefragt, ob´s hier irgendwo einen Supermarkt gibt, der auch am Sonntag offen hat – ihre Antwort: „This is latvia. We also work on Sundays!“ Am Weg zum Supermarkt hat die Evi gemerkt, dass der Gurt von ihrem Sitz (2. Reihe Mitte) nicht hält- also sind wir einkaufen gegangen und der Stoffl hat sich währendessen am Parkplatz vom “Spice” (Name des Supermarktes) mit dem Autovermieter getroffen. Das Auswechseln wäre aber zu kompliziert („Don’t worry, the police doesn’t care, just drive carefully!“), also haben wir beschlossen, dass dieser Sitz eben der ist, der frei bleibt. Wir haben derweil das nötigste eingekauft und dann am Parkplatz im Auto gegessen. Nachdem wir dann auch im dritten Geschäft keine passende Gas- Kartusche für unseren Gaskocher gefunden haben, haben wir uns schlussendlich im „Spice“ einen neuen gekauft.  Und dann: Ab nach Sigulda!

Reiseleiter für heute ist der Sascha, Kartenbeauftragter der Martin. Gleich in der ersten Viertelstunde hatte die Evi ihren ersten „Flirt“ mit einem Letten (der ist im Bus nebenan gesessen und hat herüber gegrinst) – das Gerede, und die schönen hölzernen Fassaden an den Häusern, dürfte den Stoffl etwas abgelenkt haben. Er hat übersehen, dass vor ihm mitten auf der Straße ein Linksabbieger steht! Zum Glück hat der Sascha ein „STOFFL!!“ gekreischt und das Ausweichen ist sich noch ausgegangen.
Wir haben auch festgestellt, dass Diesel an der Tankstelle mit DD (Doppel D) angeschrieben steht und dass manche Lettinnen zwar einen süßen Hintern, aber eine so genannte „Hackfresse“ haben. Auf den Autobahnen gibt es in Lettland übrigens Zebrastreifen, Bushaltestellen und Bahnschranken! Auch das Umdrehen ist mitten auf der Autobahn erlaubt!
Wir sind schon gespannt was wir noch so alles entdecken werden…
Am Weg nach Sigulda waren wir bei einem Freizeitpark, wo wir Sommerrodelbahn gefahren sind (teilweise auch zu zweit). Beim Essen im Wirtshaus dort haben wir die Kombinationen für die Nacht gelost (Anm.: Wir haben ein großes Zelt mit 3 verschiedenen Kabinen mitgehabt. Die linke und recht Kabine waren jeweils für 3 Personen gedacht und die mittlere nur für eine Person. Deswegen haben wir das mittlere Zelt auch „Wixerzelt“ genannt.) :
Wixerzelt: Katze
Rechts: Stefan, Andi, Martin
Links: Sascha, Stoffl, Evi

Eigentlich wollten wir zum „Kemping Makars“, aber wir sind dann bei einem anderen („Gobes Sala“) vorbeigekommen – pro Person 1 Lat, pro Zelt 1 Lat, pro Auto ein Lat (für uns insgesamt 9 Lat).
Wenig los, netter Campingplatz, betrunkener Vermieter, Feuerstelle.
Stoffl war als erster duschen (wurde dabei von einer Frau und zwei Kindern überrascht) und dann hat die Evi in dem Blockhaus (wo die Dusche drin war) gewartet bis die 3 fertig sind – leider sind dann irgendwann die beiden Kinder hinausgekommen und dafür ist der Vater hineingegangen. Das rhythmische Pumpern danach, wollte sich die Evi nicht mehr anhören und hat sich zum Lagerfeuer dazu gesetzt.
Beim  Anzünden des Lagerfeuers gab es auch noch ein Attentat auf uns! Im schön aufgeschichteten Lagerfeuer waren Knaller versteckt!!
Dann waren die beiden in der Dusche endlich fertig und die Katze war dran- als sie grad fertig war, ist ein Betrunkener in die Blockhütte gegangen und ab da war die Hütte (und damit auch die Dusche) nicht mehr benutzbar. Wir haben den Wein ausgetrunken und es genossen, dass es beim Schlafen gehen noch hell war. Als wir dann endlich alle im Schlafsack gelegen sind, ist plötzlich die Alarmanlage von unserem Auto angegangen. Stoffl, Martin und Andi sind sofort in der Boxershort rausgestürmt (war aber nix) – dabei hat der Martin festgestellt, dass an Stoffls Boxershort ein Knopf fehlt. Der Stoffl hat sich dann live, unplugged und direkt am Körper den Knopf angenäht. Dann wars endlich ruhig und wir haben geschlafen.

Montag, 17.07.06

Um 7 Uhr aufgestanden haben wir zum ersten Mal die erbarmungslose lettische Sonne in der Früh kennen gelernt. Nach einem Frühstück mit schwarzen Kaffee, Wurst, Käse, und Nutella sind wir um 8:41 Uhr losgefahren und haben den Campingplatz verlassen (auf dem stand übrigens ein Wohnmobil mit dem Aufdruck „Zu alt zum Arbeiten, zu jung zum Sterben, topfit zum Reisen! Ingrid und Kurt unterwegs“
Nach dem Losfahren waren wir gleich beim nächsten Supermark (Elvi) – dort haben die Katze und die Evi je eine rote Rose bekommen- mit toller Gesangseinlage von Stoffl und Martin: „Wo bist du mein Sonnenlicht…“
Im Supermarkt haben wir auch noch „Bibi“ (irgendwelche Fruchtzuckerln) für den Stoffl gekauf. Um 9:50 Uhr waren wir im Gauja- Nationalpark- nachdem der Stoffl beim Checkerbunny Infos gecheckt hat gings los. (bei Sigulda)
Der Plan war, eine Wanderung „runter“ zu gehen und nachher mit der Seilbahn rauf zu fahren. Das war aber ein Irrglaube: in der Mitte war ein Tal. Das heißt, wie sind zuerst eine Menge Stiegen hinuntergegangen, dann haben wir einige Sandsteinhöhlen besucht (in die wir leider nichts reinritzen durften!) und dann wieder ur viele Stiegen hinaufgegangen (mit Geraunze versteht sich!). Von dort sind wir dann mit einer Seilbahn über das Gauja- Tal zurück zum Auto gefahren. Dort haben wir uns mit unserem neuen Gaskocher in den Schatten gesetzt und uns Euro- Shopper- Nudelsnack gekocht. Es war mehr Suppe als Nudeln, aber okay. Als Nachspeise gab es ur gute Bäckereien (ab 0,10 Lats pro Stück!!) aus dem Elvi-Markt.. lecker!!
Wir haben beschlossen Mazsalaca (die schwarzen Seen) für heute auszulassen (weil wir es sonst nicht nach Pärnu schaffen würden) und dafür ein paar Tage später am Rückweg hinzufahren.
Nach der Mittagspause im Gras sind wir nach Ligatne gefahren. Das ist ein Naturpark, in dem wir einen ca. 5,5km langen „Wild- Tier- Kennenlern- Pfad“ gegangen sind. Das Wetter war super, wir haben einen verhaltensgestörten Wolf, einen zachen Bär und noch vieles mehr gesehen. Auch da gab es wieder eine Menge Stiegen und so hat sich der Stoffl den Beinamen „Häuptling lange Stiege“ verdient. Im Shop beim Nationalpark haben wir BAMBI gekauft, ein Stofftier als Freund für unseren CHARLY (das kleine Eichhörnchen, das wir nach dem SoLa in Igls von der Bibi bekommen haben- weil sie angeblich laut Martin ein Eichhörnchen namens Charly überfahren hat). Jetzt gibt es ein zweites Rottenkuscheltier! *gg*

 In Pärnu haben wir als erstes mal ziemlich lange den Campingplatz „Konse“ gesucht- und es war ein komplett anderer Platz als der von der Nacht davor: Wohnwagen und Autos total dicht aneinander und in riesigen Mengen!  Wir haben unser Zelt dann direkt neben dem Haus aufgestellt und das Auto als „Abschottung“ davor gestellt.  Dann waren wir alle heiß aufs Duschen (inklusive großes Rasierer-sharing) und dann haben wir uns ins Auto gesetzt und sind nach Pärnu-Zentrum gefahren. Dort sind wir zielstrebig in ein Lokal gegangen, das im Reiseführer empfohlen wurde. Am Anfang waren wir ziemlich verwirrt weil wir auf Bedienung gewartet haben. Als wir dann endlich bei der Bar bestellt haben, gab es noch dazu nur die Hälfte der Speisen. Das, was es gegeben hat, war aber dann ausgesprochen gut- vor allem das Knoblauchbrot.
Nach dem Essen haben wir uns wieder ins Auto gesetzt und den Strand gesucht. Nach erfolgreicher Suche sind wir dann alle ein wenig im Sand herumgestapft und dann sind wir aber recht bald wieder zu unserem Campingplatz gefahren und schlafen gegangen.

Schlafeinteilung:
Wixer: Stoffl
Rechts: Sascha, Stefan, Evi
Links: Andi, Martin, Katze

Dienstag, 18.07.2006

Heute wollten wir uns ein gscheites Frühstück genehmigen, also sind wir nach einem feudalen Frühstück (Eier, Speck, Schinken, frisches Gebäck und Ciabatta, Kakao, Kaffee, Orangensaft und frische Bäckereien) erst um 11:06 vom Lagerplatz aufgebrochen. Der Lagerplatz bei Pärnu war übrigens direkt in der Nähe von einem Gefängnis mit hohem Stacheldrahtzaun.. sehr nett.
Wir sind wieder zum Strand gefahren, diesmal mit Badezeug. Katze hat leider nicht ins Wasser gehen können (damit sie nicht gleich wieder krank wird). Andi, Sascha und Stefan haben die Füße reingestreckt und die anderen 3 (Evi, Stoffl und Martin) sind ganz rein gegangen- interessanterweise war das Wasser wärmer als die Luft (lag aber vermutlich am Wind). Eigentlich wars also ur angenehm, nur gbs an manchen Stellen Strömungen, die echt grauslich gestunken haben.
Bei einem Strandcafé haben wir uns etwas zum Trinken gekauft und darüber sinniert, dass hier richtige Urlaubs-Chill-Stimmung aufkommt. Genial finde ich (Evi), dass es nicht zu heiß zum Wandern ist und nicht zu kalt zum genießen der Sonne- Meer und Wald!! Das taugt mir!!
Im Auto haben wir gelost, wie die Zelteinteilung für heute Abend sein soll:
Links: Martin, Sascha, Katze
Wixer: Stoffl
Rechts: Andi, Stefan, Evi

Dann sind wir nach Haapsalu gefahren (eigentlich deswegen weil man dort angeblich so toll schwimmen gehen kann- warmes Wasser und so..). Leider wars aber ziemlich kühl und extrem windig dort – von Strand war sowieso keine Rede, und das Wasser war auch eher grauslich.(Stoffl´s Kommentar dazu: „Schaumkronen wiegten sich sanft an der sich entlangschlänkelten Küste und weckten die Sehnsucht nach kaltem, klaren Wasser“ )
Wir haben aber das Beste aus der Situation gemacht und den Wind ausgenutzt: Man nehme eine große, quietschgrüne Plastikplane, einige Meter Schnur und schwuppdiwupp hat man einen wunderbaren Drachen!
Danach kam eine lange Autofahrt nach Tallinn – dort haben wir den „Tallinn- City- Camping“- Platz gesucht und auch gefunden- allerdings waren wir alles andere als begeistert. Es hat nach Klo gestunken, war mitten zwischen alten Fabriksgebäuden und außer ein paar alten Wohnwägen gabs noch ein „Rollendes Hotel“ Davor sind ein paar Deutsche gesessen und haben Ottakringer aus Dosen getrunken. Andi wollte unbedingt auch ein „16er- Blech“ haben, Stoffl hat auch versucht ihm eines zu checken, aber leider war der Typ, mit den Augenringen bis zu den Knien, viel zu unfreundlich. Wir haben dann ziemlich lange weitergesucht nach einem anderen Campingplatz und viele Fragen und Umdrehmannöver später haben wir einen gefunden:  „Kemping Kalev“(Adresse wissen wir leider keine, aber der Platz ist direkt beim Fernsehturm) um 180 EEK pro Nacht (der andere Platz hätte 450 EEK gekostet!). Wir haben das Zelt aufgebaut, schnell eine Duschrunde gemacht und uns dann ins Auto gesetzt. Am Weg in die Stadt hat man in der Nähe von dem 1. Campingplatz wieder diesen Kloaken-Geruch genießen dürfen- da haben wir uns einmal mehr gefreut, dass wir weitergesucht haben. Auf der Fahrt hatte man auch einen wunderschönen Blick auf den Hafen, Kreuzfahrtschiffe, Sonne und Meer. In der Stadt sind wir ins St. Patrick´s Pub gegangen, das Lokal, das an sich ganz nett, die Bedienung leider schlecht und das Essen leider zum Teil kalt war. Danach sind wir in ein Kellerlokal namens „Guitar Safari“gegangen. Dort hat ein Typ live gespielt, so auf One-Man-Show: Gitarre, Mundharmonika, mit rechtem Fuß ein Becken, mit dem linken eine Trommel und gesungen hat er auch noch. War wirklich sehr gut, von U2, „I´m a believer“ und „Personal Jesus“ bis zu „Behind Blue Eyes“ war alles dabei! Eine deutsche Reisegruppe (eher reifere Herrschaften) hat sichs vor der Bühne ziemlich gegeben, Martin und Andi haben bei einer Kuschelnummer mitgetanzt. Katze und Evi haben sich den Kopf darüber zerbrochen wer von den 5 Männern auf einem Plakat am Damenklo den feschesten Hintern hat. Dann ging es auch schon ab nach Hause und ins Bett bzw. zum Campingplatz und ab in den Schlafsack.

Mittwoch. 19.07.2006

Gleich nach dem Aufstehen haben wir uns auf den Weg ins Zentrum gemacht, dort haben wir uns die Tallinn- Card gekauft und an einer Stadtrundfahrt teilgenommen. Unsere Stadtführerin war ziemlich lustig- noch dazu wars auf Finnisch und Englisch abwechselnd.
Nach der Führung haben wir uns aufgeteilt- um zu Essen und herumspazieren. Um 3 haben wir uns dann wieder getroffen- mit gebrannten Mandeln und Schoki für die Evi *gg* LECKER!!
Wieder vereint sind wir zum Freilichtmuseum gefahren, haben uns eine Bockerlschlacht geliefert und sind dann mit 3 Audioguides für 7 Personen durch das Gelände gegangen: Alte Bauernhöfe, Windmühlen, Fischerhütten,..
Nächste Station war Go- Kart- Fahren. Mit der Tallinn- Card war das nämlich 8 Minuten gratis. Wir haben ein paar coole Fotos gemacht, sind ein paar Runden gefahren (Stoffl ist die Bestzeit gefahren)- und das alles mit Poser- Namen: Andy, Steve, Chris, Alex, Cat, Martin und Ivi.
Für die Autofahrt hats dann noch Bier bzw. Cider (ganz komische Sorten: Cherry, Wildberry oder mit Juice) gegeben- nur unser braver Fahrer Sascha hat was anderes bekommen.
Bei der zweiten oder dritten Tankstelle haben wir dann erst Nachschub bekommen –Pinkelpause war dann natürlich auch bald nötig. Sobald wir dann in der Nähe von Paide waren hat die Suche nach einem geeigneten Schlafplatz begonnen- wir haben uns ja vorgenommen in dieser Nacht wild zu campen. Gerade als es begonnen hat aussichtslos zu wirken (dass wir eine Wiese finden, die nicht bestellt wird, so man nicht hinsieht, so man keinen stört, wo wir nicht von der Dorfjugend angegangen werden usw.), da wollten wir schnell eine Pinkelpause machen. In dem Moment ist ein Bauer mit einem Traktor vorbei gekommen – den haben wir mit Zeichensprache gefragt, ob wir uns auf die Wiese legen dürfen und er hat „ja“ gedeutet.
Dann gabs die klassische Rollenverteilung: die Mädels haben gekocht, die Burschen haben das Zelt aufgestellt, Steine gesucht, Feuerstelle vorbereitet und Holz gesucht. SO hatten wir dann ein sehr gemütliches Feuer und ein Essen, das man zwar besser nicht angeschaut hat, das aber recht gut geschmeckt hat (Nudeln mit Tomaten- Lauch- Mais- Basilikum- Sauce).
Wir haben den Abend bei einem Flascherl Steinfeder ausklingen lassen.
Zeltverteilung:
Links: Sascha, Martin und Evi
Rechts: Katze, Stoffl und Andi
Wixer: Stefan

Die Nacht war kalt, aber trocken.

Donnerstag, 20.07.2006

Zum Glück wars in der Früh wärmer-  aber so ganz ohne Klo und Waschgelegenheit dauert eben doch alles ein bissl länger. Wir sind zur Ordensburg Weißenstein in Paide gefahren und dort ein bisschen  herumspaziert und herumgeklettert. Außerdem haben wir von unserem Reiseleiter Martin wertvolle Hintergrundinfos und eine Showeinlage als Hexe bekommen.
Danach sind wie durch Türi gefahren, dort haben wir uns die St. Martin Kirche angeschaut- die erste Kirche hier im Baltikum in der ich mich wie in einer Kirche gefühlt hab. Wir haben Kerzerln angezündet und leider festgestellt, dass die Musik nicht von der Orgel kommt, sondern von einer Playlist eines PCs  der im Altarraum steht. Aber trotzdem eine wirklich nette Kirche. Beim See haben Stoffl und Martin eine kleine Runde mit einem Tretboot gemacht, das dort einfach am Ufer gelegen ist, mit einem Zettel draufgepickt, dass man 25 EEK (=25 Schilling) pro benutzter Stunde in den Postkasten bei einer bestimmten Hausnummer einwerfen soll. Wir haben brav 10 Kronen bezahlt (war ja nur ganz kurz und nicht eine ganze Stunde lang) und sind weitergefahren.
Nächster Stopp: Supermarkt!
Mission: Klo benutzen und Müll ausleeren! Aja, und Wasser und Nutella kaufen.
In Häädemeste wollten wir Mittagessen- das „verschlafene Fischerörtchen“ war dann aber nicht ganz so wie wir uns vorgestellt haben. Also sind wir weiter nach Kabli gefahren und haben dort einen Zugang zum Strand gefunden, wo sogar ein Tisch und Bänke waren. Dort haben wir unsere Essensvorräte vernichtet und manche von uns sogar einen kurzen Mittagsschlaf gehalten haben. 5 Minuten weiter haben wir den Campingplatz „Lepanina Hotell“ gefunden (dort hatten wir sogar reserviert!) Eine gepflegte Hotelanlage (noch etwas im Aufbau aber für lettische Verhältnisse ein echt schöner Platz mit schönen Sanitäranlagen) – der Strand war leider sehr algig, aber der Blick aufs offene Meer einfach unbezahlbar.
Martin, Sascha und Katze sind einkaufen- leider war das nicht so einfach, sie haben bis Pärnu fahren müssen, um Zutaten zum Grillen zu kaufen. Aber auf jeden Fall hat sichs ausgezahlt, die Kotletts und das Putenfleisch waren ausgezeichnet. Dazu haben wir Maissalat, Erdäpfeln, gegrillte Paprika und 2 verschiedene Saucen gegessen- sehr, sehr gut! Gegrillt haben wir bei einer Feuerstelle zwischen Wald und Strand- Schaukeln gab es auch in der Nähe. Die Weintrinker haben Steinfeder aus Österreich gehabt, Bier und Cider haben wir gekauft bzw. im Shop am Campingplatz Nachschub geholt.
Ein sehr netter Abend mit einem „Fast- Sonnenuntergang“ (leider waren die Wolken im Weg!)

Freitag, 21.07.2006

In der Früh haben wir in einer Art Stadel beim Campingplatz gegessen, weil es ein bisschen geregnet hat. Wir haben uns danach auf den Weg nach Mazsalaca gemacht – mal wieder eine Schotterpiste, nach ein bisschen Suchen haben wir den Startpunkt für den Spaziergang gefunden. Im Reiseführer war das total schön beschrieben: schwarzes Wasser, roter Felsen, tolles Echo, mystische Höhlen usw. Leider war es nicht ganz so toll und außerdem war uns der Weg zu lang- aber wir haben es auch hinter uns gebracht.
Zum Mittagessen haben wir uns Fleischlaberl- Ketchup- Burger gemacht und auf der Fahrt gegessen.
Als nächstes haben wir eine sehr lange Autofahrt vor uns gehabt, die die Stimmung auch ganz schön gedrückt hat. Wir haben dann in Jurmala Pause gemacht, waren in der Nähe von Majori am Strand und haben ein wenig relaxed. Sascha und Katze (beide leider verkühlt) haben sich auf eine Liege gehaut, die anderen sind ins Meer gegangen und haben sich mit Sand- Gatsch- Klumpen beworfen. Andi (der sich anfangs rausgehalten hat) war die Schweiz, Stefan war Russland, hat Evi als Weißrussland deklariert (warum auch immer), Stoffl war „eindeutig“ Amerika (laut eigener Aussage: „weil er eine große Klappe hat und nix dahinter ist!“) und Martin war die UNO (die richtet alles).
Wir haben dann gemeinsam einen Kaffee getrunken und dann noch jeder eine Stunde lang irgendwas gemacht.
Als nächstes haben wir die Küste rund um Engure nach einem Campingplatz abgesucht- ursprünglich wäre eine Blockhütte im „Cemping Vecupe“ geplant gewesen, aber die haben uns nicht besonders gefallen und außerdem war keine frei. Ein Platz direkt am Strand (Abraciems oder so) hat von außen sehr nett ausgeschaut, leider war aber an dem Abend geschlossene Gesellschaft. Es war dann schon recht spät und wir haben beinahe jeden, den wir gesehen haben nach einem Campingplatz gefragt. Bei Apsuciems haben wir dann einen gefunden und der war dafür genial. Die meisten Zelte sind direkt beim Parkplatz gestanden. Wir sind aber über einen Hügel gegangen und haben dort zwischen Wald und Strand unser Zelt aufgebaut (da waren noch 3-4 andere Zelte, aber weit genug entfernt). Der Strand und das Meer waren sauber – zum Schwimmen sind wir aber leider nicht gekommen. Weil es schon relativ spät war, haben wir uns schnell ans Feuer machen und Kochen gemacht- nicht ganz ohne Hindernisse leider. Das Gas war fast leer, also haben wir den Reis am Feuer gekocht. Allerdings ist uns der Topf mit dem Wasser gleich 2mal umgefallen: einmal weil der Tisch so wackelig war und das andere Mal weil er von der Feuer- Konstruktion herunter gefallen ist. Aber das Wasser ist sich ausgegangen, Cider und Bier gab es auch genug, also was will man mehr. Zum Essen gab es dann Hühnerfleisch mit Uncle Ben´s süß- sauer Sauce und Reis.
Martin und Stoffl haben sich dann doch noch kurz ins Meer getraut und nachdem wir das Feuer herunter brennen haben lassen, sind wir dann alle ziemlich bald ins Bett gefallen.

Campingplatz: Zivartius
Engures pagasta apsuciemá
Tel.: 31 61 776
Mob.: 64 38 715
Am Strand, nur Plumpsklos, Duschen im privaten Haus, 8 Lats für alle.

Samstag, 22.07.2006

Mit Meeresrauschen aufgewacht, ein paar von uns kurz im Meer (Stefan, Stoffl, Evi), duschen im Haus vom Vermieter. Frühstück mit Kaffee aus Martins Becher (wir haben einfach den Becher auf den Kocher gestellt weil wir keine sauberen Töpfe mehr hatten).
Der Andi war Reiseführer an dem Tag und wollte uns zu einem Jagdschloss führen- leider haben wir aber die Wegbeschreibung aus dem Reiseführer nicht richtig befolgt und sind ziemlich in der Pampa gelandet. Der Andi wurde bei jeder Gelegenheit aus dem Auto geworfen und gezwungen, nach dem Weg zu fragen. Einmal hat er eine Familie beim Baden an einem See gestört, einen Radfahrer haben wir aufgehalten (da haben wir ihm eine 1- Liter- Dose Bier rausgestellt und sind losgefahren), ein deutsches Radlerpärchen, eine Gruppe von lettischen Beerensammlern im Wald.. aber keiner konnte uns weiterhelfen. Dann in Turkums hat der Andi bei einem Baumarkt gefragt und nachdem 5 Leute wild gestikulierend um ihn herum gestanden sind, war dann schlussendlich ein Blondi so nett und hat sich mit ihrem Freund ins Auto gesetzt und sie sind vorausgefahren.
Im Schloss war gerade eine Hochzeit, aber wir haben trotzdem durch eine Ausstellung gehen dürfen (mit ausgestopften Waldtieren und einem Vogelstimmenautomat). Als nächstes haben wir einen „Maschinengewehrhügel“ gesucht- ob wir direkt das gefunden haben, wissen wir zwar nicht, aber ein großer Turm war da. Am Weg dorthin sind wir durch unzählige rumpelige und verwachsene Waldwege gedüst- teilweise haben wir auch aus dem Auto heraus gefilmt. Auf den Turm sind wir auch hinaufgegangen (wieder Stiegen) – der Turm bestand nur aus Holz und Nägeln bzw. Gewindestangen. Oben angekommen in 27m Höhe hat man dann – GANZ TOLL- in alle Richtungen Wald gesehen.
In der Nähe von dem Turm haben wir auch Mittag gegessen- Wieder Brot mit Wurst und Käse.
Wir sind dann nach Riga gefahren, haben dem Campingplatz noch VOR einem Deutschen erreicht (das war ein kleines Wettrennen, weil der Deutsche auch zuerst auf der falschen Seite vom Campingplatz war *gg*).  Stoffl hat uns alle als 16-jährige angemeldet, deswegen hat die Nacht im Riga- City- Camping (Kipsalas iela) für uns alle nur 14 Lats gekostet. Es war ein einfacher gerader Platz mit  ur vielen Wohnwägen (die meisten hatten am Dach ein Schlafzelt) – aber Duschen und WC waren okay, die Altstadt nah, also hat es gepasst.
Wir haben alle schnell geduscht und sind dann zu Fuß in die Altstadt gegangen.
Auf dem Hauptplatz haben wir noch kurz etwas getrunken und sind dann gleich in der Nähe in ein mittelalterliches Restaurant gegangen. Das war ein richtig leiwandes Kellergewölbe, fast nur mit Kerzen beleuchtet. Die Kellner waren mittelalterlich angezogen, 2 Minnesänger (bzw. Gitarre und Kazoo- Spieler) sind herumgegangen und auf den Tischen ist in Jute eingewickelt Brot gelegen. Das Essen war sehr gut, auch sehr reichlich. Steak, Hirschragout, Schweinsbraten, Linsen, Kürbiseintopf, Forelle, Bohnen, Knoblauchbrot,..
Nach dem Essen wollten wir eigentlich noch in ein Lokal gehen: wir haben uns die Stiegen hinauf ins Freie geschleppt (wo der Martin gleich einen Flyer mit den Worten „Cheap Girls“ in die Hand gedrückt bekommen hat). Dann sind wir ein bisschen durch die Stadt spaziert , haben Pickerln verteilt (gelbe „Ich bin ein Pfadfinderfreund – Gr. 32 Pax Hill“- Pickerl) und uns dann nicht für ein Lokal entscheiden können. Außerdem waren wir alle so müde, dass wir uns auf den Heimweg gemacht haben – ein Teil zu Fuß, ein Teil mim Taxi. Am Campingplatz gab es dann noch Paspertin- Tropfen (gegen das „schlecht sein“) für den Andi; und schon waren wir wieder im Bett.
Rechts: Andi, Stefan, Sascha
Links: Martin, Stoffl, Evi
Wixer: Katze

Sonntag, 23.07.2006

Um halb 8 sind wir aufgestanden, haben im Schnelldurchlauf gepackt, das Auto geputzt und gefrühstückt. Dann hat unsere Reiseleiterin Katze uns durch die Rigaer Innenstadt geführt. In den Dom sind wir nicht hinein gegangen, weil das Geld gekostet hätte, aber den Markt, die große und kleine Gilde und das Freiheitsdenkmal usw. haben wir gesehen. Und natürlich auch das Katzenhaus: ein reicher Kaufmann hat sich mit der Gilde zerstritten und daraufhin neben der Gilde ein Haus gebaut wo er oben drauf 2 bronzene Katzen hingesetzt, die in Richtung der Gilde scheißen.
In einem Park haben wir alle noch ein Cola getrunken und ein „Kvass“ gekostet (ein lettischer Softdrink, der uns bedingt durch den Geschmack nur ein „wähhh.. ist das grauslich“ entlocken konnte). Dann haben wir dort noch eine „Rucksack- Reflexion“ gemacht.
Dann haben wir uns (natürlich mit Zwischenstopp beim Supermarkt zwecks Mittagessen) auf den Weg zum Flughafen begeben. Dort haben wir schnell noch Karten geschrieben und Pickerln verteilt und dann ging es schon ab in den Flieger.
Am Flughafen in Wien sind wir von unseren Liebsten empfangen worden.

FAZIT: Super Auslandslager, das uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.